Osteopathie

Osteopathie betrachtet den lebendigen Organismus in seiner Ganzheit. Diesbezüglich ist es keine Behandlungsform, sondern zählt zur ganzheitlichen Medizin, wie etwa die Akupunktur. Alle Funktionen des Körpers hängen von der Ver- und Entsorgung durch das Gefäß-, Lymph- und Nervensystem ab. Blockaden, Verspannungen oder Verkalkungen können die Versorgung stören und somit Beschwerden hervorrufen. Ziel des Osteopathen ist nie ein einzelnes Organ oder eine einzelne Beeinträchtigung zu behandeln, sondern die strukturelle Wiederherstellung des Gleichgewichts auf allen Ebenen und somit die Selbstheilungskräfte des Körpers anzuregen. In Zusammenhang mit anschließender Akupunktur eine äußerst wirkungsvolle ganzheitliche Methode, Dysbalancen eines Organismus zu beheben.

Osteopathische Behandlung beim Pferd

Leitsätze von A.T. Still, dem „Vater der Osteopathie“


„Die Struktur bestimmt die Funktion“

Ein Organismus kann somit nicht reibungslos funktionieren, wenn seine ihn aufrechterhaltende Struktur in einem Teil ihrer Beweglichkeit eingeschränkt ist.


„Das Gesetz der Arterie ist vorherrschend“

Bei einer Einschränkung der Blutzirkulation durch Dysharmonien/Spasmen (z.B. Blockaden, Muskelverspannungen, Faszienverklebungen), wird das betreffende Organ geschwächt und kann seine Aufgabe nicht hinreichend erfüllen. Daraus resultieren Anfälligkeiten auf Erkrankungen.

Osteopathie beim Pferd

Anwendung der Osteopathie bei Hund und Pferd:

  • Bewegungseinschränkungen
  • Rückenproblemen
  • Sattelzwang
  • Seitengänge
  • Veränderung im Springablauf bei Pferd und Hund
  • Nach Traumata
  • Nach Operationen
  • Verletzungen des Weichteilgewebes
  • Anzeichen von Schmerzen
  • Stellungsprobleme beim Pferd
  • Anlehnungsprobleme an das Gebiss beim Reiten
  • einseitige Problematiken
  • prophylaktische Betreuung von Sportpferden und Sporthunden
  • neurologische Störungen / Ataxie in Kooperation mit Tierärzten
  • Faszienprobleme
Anwendung der Osteopathie beim Pferd

Neuroosteopathie befasst sich mit den Ursachen und Auswirkungen von Nervenirritationen:

Ursache:

  • Traumata
  • Degenerative Veränderungen der Facettengelenke der Wirbelsäule
  • Osteochondrose Dissecans - OCD (Chip)
  • Muskel- und Bänderzerrungen
  • Infektionen durch Bakterien und Viren
  • Unpassendes Equipment
  • Unsachgemäße Reitweise

Behandlungsmöglichkeiten:

  • Physiotherapie
  • Osteopathie
  • Faszientherapie
  • Funktionelles Taping
  • Lasertherapie
  • Akupunktur
  • Einsatz von Heilpilzen
  • Spezialtraining

Faszien sind ein netzartiges, reißfestes und vor allem elastisches Bindegewebe und die einzige Struktur, die den gesamten Organismus verbindet. Sie haben die Aufgabe, verschiedene Bereiche des Körpers zu umschließen und sind somit form- und stabilitätsgebend. So trennen sie z.B. einzelne Muskeln, sorgen für einen reibungslosen Bewegungsablauf der Muskulatur und übertragen Kräfte von einem zum anderen Muskel, dienen dem Flüssigkeitstransport, dem Stoffwechsel und der Reizweiterleitung von Informationen an das Zentralnervensystem. Dementsprechend wirkt sich eine gestörte Faszie ganzheitlich negativ auf den Organismus aus.

Zu den Faszien gehören Sehen, Bänder, Gelenkkapseln, die äußere Körperhülle, Organ-, Muskel-, Nerven- und Gefäßhüllen.

Ursachen von Faszienverklebungen:

  • Bewegungsmangel
  • Verletzungen
  • fortgeschrittenes Alter
  • Stress
  • Überlastung (nicht ausschließlich einzelner Bereiche)
  • Kompression

Faszienprobleme können sich u.a. wie folgt äußern:

Rittigkeitsprobleme:

  • Einschränkungen in der Längsbiegung
  • ungenügendes Untertreten der Hinterhand
  • Konditionsmangel
  • Taktstörungen
  • mangelnde Losgelassenheit
  • steife Bewegungsmuster
  • Einlaufen
  • Headshaking
  • Sattelzwang

Orthopädische Probleme:

  • Sehnenprobleme
  • Unterstützungsbandreizung
  • Gleichbeinerkrankungen
  • Fesselträger- und Fesseltrageapparatprobleme
  • Nackenbandreizung
  • Spat
  • Muskelverspannungen
  • Fehlstellungen im Exterieur
(Literatur: „Faszientherapie und Faszientraining für Pferde“ Barbara Welter-Böller, Maximilian , Welter, 1. Auflage 2015, Verlag Barbara Welter-Böller, Overath)

Katja Schuler

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